EU-Strategien zur Integration des Energiesystems und zu Wasserstoff beschlossen

9. Juli 2020

Die Europäische Kommission hat gestern die EU-Strategie zur Integration des Enegiesystems und die Wasserstoffstrategie angenommen. Die EU-Strategie zur Integration des Energiesystems befasst sich mit der Umstrukturierung des Energiesystems (Vernetzung von Verkehr, Industrie, Gas- und Gebäudesektor). Die Wasserstoffstrategie beschäftigt sich überwiegend mit erneuerbarem Wasserstoff. Dieser soll der Dekarbonisierung von Verkehr, Industrie, Stromerzeugung und Gebäuden unterstützen.

Die beiden Pläne enthalten Konzepte, die dem Ziel `Verringerung der Treibhausgasemissionen der EU um 75%´ dienen- damit die Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden kann. 

Integration des Energiesystems

Diese Strategie sieht unter anderem ein System vor, bei dem verschiedene Energieträger, Verbrauchssektoren und Infrastrukturen effizient vernetzt werden. Zum Beispiel "ein System, in dem der Strom, mit dem die Fahrzeuge in Europa angetrieben werden, aus den Solarpaneelen auf unseren Dächern stammt, während unsere Gebäude mit Wärme aus einer nahegelegenen Fabrik geheizt werden und die Fabrik wiederum mit sauberem Wasserstoff betreiben wird, der mit Offshore-Windenergie erzeugt wurde"(Quelle: Europäische Union, 2020a).

Dabei wird zwischen drei Schwerpunkten differenziert: (1) Ein stärker "Kreislauforientiertes" Energiesystem, (2) direkte Elektrifizierung und (3) saubere Brennstoffe.

Wasserstoffstrategie

Regenerativ hergetellter Wasserstoff ist ein wichtiges Beispiel für saubere Brennstoffe. Besonders attraktiv ist Wasserstoff für die Sektoren, die nicht auf die Elektrifizierung zurückgreifen können. Die Strategie enthält beispielsweise Konzepte zu Investitionen, Regulierung, Schaffung von Märkten, Infrastruktur, Forschung, Innovationen und mehr.

Die Zielerreichung wird in drei Stufen unterteilt:

  • 2020 bis 2024: Installation von für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff bestimmten Elektrolyseuren mit einer Elektrolyseleistung von mindestens 6 Gigawatt und die Erzeugung von bis zu 1 Million Tonnen erneuerbarem Wasserstoff.
  • 2025 bis 2030: Wasserstoff zu einem wesentlichen Bestandteil unseres integrierten Energiesystems erheben, mittels Elektrolyseure mit einer Leistung von mindestens 40 Gigawatt und Erzeugung von bis zu 10 Millionen Tonnen erneuerbarer Wasserstoff.
  • 2030 bis 2050: die Technologien für erneuerbaren Wasserstoff sollen ausgereift sein und in großem Maßstab in allen Sektoren, in denen die Dekarbonisierung schwierig ist, eingesetzt werden.

Lesen Sie mehr zu Wasserstoff und seiner Bedeutung für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft in einem übersichtlichen Fragenkatalog der Europäischen Kommission:

Fragen und Antworten: Eine Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa:

  • Wie wird Wasserstoff erzeugt und wie wirkt er sich auf das Klima aus?
  • Welche Art von Wasserstoff wird mit der Strategie gefördert?
  • Wie schnell können wir diese vielversprechende Technologie einführen?
  • Wie trägt Wasserstoff zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals bei?
  • Welche Finanzinstrumente der EU können für Investitionen in Wasserstoff eingesetzt werden?
  • Kann die EU in Bezug auf saubere Wasserstofftechnologien eine weltweite Vorreiterrolle übernehmen?
  • Wie können durch Wasserstoff die Konjunktur, das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt werden?
  • Ist erneuerbarer Wasserstoff in Bezug auf die Kosten wettbewerbsfähig?
  • Wie werden mit der Strategie Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft gefördert?
  • Zu welchen Zwecken ist nach Auffassung der Kommission der Einsatz von Wasserstoff denkbar?
  • Ist Wasserstoff sicher?
  • Was ist in der Strategie im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur vorgesehen?

 

Quellen: © Europäische Union, Europäische Kommission, 2020:

 
 
 

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