Sicherer Netzbetrieb bei hohem Wind- und Solarstrom-
aufkommen

31.März 2020

PM 50 Hertz April 2020
Die Systemführung von 50Hertz hat noch nie so viel Solarstrom eingespeist wie in diesen Wochen. Foto: Jan Pauls.

Auch unter außergewöhnlichen Umständen steht 50Hertz für Sicherheit und Stabilität bei der Stromversorgung. In den ersten Monaten dieses Jahres blies der Wind insbesondere in den nördlichen Regionen des 50Hertz-Netzgebietes häufig und kräftig, sodass es zu einer überdurchschnittlichen Windenergieeinspeisung kam. Im Februar konnten die Erneuerbaren Energien den Strombedarf zwischen Ostseeküste und Erzgebirge bilanziell im Monatsmittel schon zu einem Großteil decken: Wind und Sonne hatten einen Anteil von rund 85 Prozent am Stromverbrauch.

Viel Sonne und ein nahezu wolkenfreier Himmel in der vergangenen Woche führten zu einem weiteren Allzeithoch. Am Montag, 23. März, hat 50Hertz in der Mittagszeit knapp 8.500 MW Photovoltaikstrom vollständig und sicher in das Netz integriert und zu den Abnehmern transportiert – ohne ein einziges Megawatt Strom aus Photovoltatik abregeln zu müssen. Ein neuer Rekord.

Dazu erklärte Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz:

„Diese Zahlen zeigen deutlich, wie professionell unsere Systemführung und unser Netzbetrieb aufgestellt sind. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind in der Lage, mit meteorologisch bedingten Schwankungen beim Stromangebot aus Erneuerbaren Energien routiniert umzugehen und sogar höchste Einspeisewerte in unser System zu integrieren. Auch der derzeitige Rückgang der Stromnachfrage als Folge der Corona-Pandemie-Maßnahmen ist für uns derzeit gut zu managen.“

Kurzfristige Last- oder Erzeugungsänderungen werden grundsätzlich effizient über den Börsenhandel ausgeglichen. Die Anpassung an mehr oder weniger kurzfristige Angebots- und Nachfrageveränderungen gehöre zu den typischen Anforderungen an die Systemführung, sagte Kapferer weiter. Und bislang habe sich der Bedarf an korrigierenden Regelleistungseinsätzen durch 50Hertz nicht signifikant verändert.

„Wir beobachten die Situation aber sehr genau und erhöhen bei Bedarf unsere Regelleistungsreserven“, so Stefan Kapferer. 50Hertz stünden im Verbund mit den ÜNB genügend Werkzeuge zur Verfügung, um mögliche Schwankungen auszugleichen. Sollte es schließlich aufgrund des Einspeisevorrangs der EEG-Anlagen zu niedrigen Börsenstrompreisen und damit zu Abschaltungen konventioneller Kraftwerke kommen, seien ausreichend Reservekapazitäten vorhanden. „Diese Kapazitäten gewährleisten in Ergänzung zur Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien einen stabilen Netz- und Systembetrieb“, erklärte der Vorsitzende der 50Hertz-Geschäftsführung.

Mehr Informationen unter www.50hertz.com

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